Selbsthypnose lässt sich alltagstauglich nutzen
Wenn eine Erkrankung festgestellt wird, wenn Beziehungen belasten, wenn der eigene Weg nicht mehr nach dem eigenen Weg wirkt oder Emotionen einen freundlichen Selbst-Umgang verhindern, ist dies meist eine überwältigende Situation. Selbsthypnose-Techniken können einem die Werkzeuge geben, sich nicht mehr hilflos zu fühlen und eine Unterstützung im Prozess der Heilung, der Entscheidung oder Umsetzung sein.
Selbsthypnose lernen: Kann das jeder?
Wir werden oft gefragt, ob jeder hypnotisierbar sei, ob jeder also auch lernen könne, in Selbsthypnose zu gehen – und ob man mit Selbsthypnose ähnliche Trancezustände erreichen könne wie mit einer sogenannten Fremdhypnose (Fremdhypnose ist der “Normalfall”, wenn ich durch einen Hypnotiseur oder Hypnosetherapeuten hypnotisiert werde). Das Wichtigste vorweg: Es kommt nicht auf die Tiefe an, sondern das, was man erreichen möchte, bestimmt die Methode. Körperliche Phänomene kann man in tieferer Trance besser bearbeiten, Verhaltensprobleme (Rauchen zum Beispiel) in leichter Trance.
Eine unvollständige Liste an Anwendungsbereichen
In unterschiedlichen Tiefen können wir unterschiedliche hypnotische Phänomene hervorrufen, die das Bewusstsein dann als neue Spur akzeptiert.
Mit Selbsthypnose-Techniken kann man zum Beispiel
- Schmerzfreiheit (Analgesie, Anästhesie) erreichen,
- chronischen oder akuten Schmerz beeinflussen,
- Einfluss auf Blutdruck, Herzschlag, alle Organsysteme nehmen,
- sich vollkommen entspannen,
- seine Leistungsfähigkeit steigern,
- Ängste und Phobien lösen
- Selbsthypnose für Eltern, um die Elternrolle intuitiver gerecht zu werden
- posttraumatische Belastungen mildern
- Ziele visualisieren und besser oder schneller und effektiver erreichen,
- Selbstheilungsprozesse beschleunigen,
- sein Selbstbewusstsein stärken
- zu intuitiven Entscheidungen kommen
- sich rauchfrei machen, also Nichtraucher werden,
- bei Allergien lässt sich Selbsthypnose mit dem sehr zuverlässig wirkenden Werkzeug der Schaltzentrale einsetzen
- natürlich auch Abnehmen oder Zunehmen bei Essstörungen,
- für ausreichenden (Durch-)Schlaf sorgen
- die eigene Schwangerschaft begleiten
- in der Zeit zurück reisen und Dinge erneut erleben oder im Erleben verändern
- sich von seinem Körper lösen und (Beschwerden/Situationen) von außen dissoziiert betrachten,
- die Zeit raffen oder dehnen, sehr praktisch bei langen Autofahrten oder bei zeitknappen Fristen,
- und vieles mehr.
Selbsthypnose Techniken: Beispiele
Viele hypnotische Phänomene tauchen regelmäßig in Seminaren zum Erlernen der Selbsthypnose auf. Zwei Beispiele:
1. Ansprechen der Organsysteme:
Am zweiten Tag beherrschen die Teilnehmer von Selbsthypnose-Seminaren in der Regel das Verfahren, in die Steuerzentrale der eigenen Organsysteme zu gehen und Veränderungen vorzunehmen. Eine Teilnehmerin arbeitete mit ihrem Herz-Kreislaufsystem. Ihr Herz reagiert und klopft plötzlich schneller. Durch die spontane Reaktion bringt sich die Teilnehmerin selbst aus der Trance, wacht auf und ist besorgt. Sie hat die Erfahrung gemacht, auf unwillkürliche Prozesse – wie den Puls – Einfluss zu nehmen. Wenn das Herz-Kreislaufsystem mit Selbsthypnose-Techniken ansprechbar ist, sind auch Fettzellen oder erkrankte Zellen ansprechbar.
2. Körper- und Verhaltensänderungen:
In den Seminaren versteht man, dass Verhaltensänderungen wie eine Raucherentwöhnung mit Selbsthypnose innerhalb von drei Wochen gelingt, dass aber körperliche “Probleme” wie ein zu hoher Insulinspiegel etwa drei Monate täglicher Selbsthypnose bedürfen, um positive Veränderungen herbeiführen zu können. Tatsächlich gelang es einem Diabetiker, innerhalb von drei Monaten seine Spritzen abzusetzen – unter ärztlicher Kontrolle versteht sich.
Selbsthypnose lernen am Institut für Hypnose und verwandte Verfahren
Wir bieten Seminare an, in denen Sie Selbsthypnose innerhalb von vier intensiven Lehrtagen erlernen und anwenden können. Alle Grundlagen für das sichere Ausüben werden mit professioneller Anleitung authentisch und individuell vermittelt.
Wozu sind Selbsthypnose-Techniken im Alltag gut?
Ich selbst fahre häufig lange Strecken mit dem PKW zu unserem Seminarstandort in Südfrankreich. Die Fahrt dorthin mit ihren 1600 Kilometern dauert im Schnitt 16 Stunden. Vor jeder Fahrt versetze ich mich in Selbsthypnose und suggeriere mir, dass eine Stunde wie zehn Minuten vergehe. Das Resultat – ich fahre ermüdungsfreier durch, pausiere lediglich zum Tanken und mein subjektives Zeitempfinden sagt mir, dass ich einige wenige Stunden unterwegs war.
In Notsituationen
Auch für gefährliche Situationen oder bei drohendem Kontrollverlust gibt es zahlreiche Beispiele für den konkreten Nutzen der Technik im Alltag. Eine gewisse Zeit halbwegs regelmäßig in Selbsthypnose gearbeitet zu haben, stellt ganz automatisch einen inneren Schutzraum zur Verfügung, der Handlungsfähigkeit auch in überfordernden Situationen erhält oder schlicht Schutz gewährt.
Ein Hypnosetherapeut, ein Kollege aus Bremen, lag nach einem Unfall querschnittgelähmt im Krankenhaus. Er lehnte alle Behandlungen ab, übte täglich mehrere Stunden lang in Selbsthypnose das Laufen. Über das positive Ergebnis ist ein Buch veröffentlicht worden.
Auch beispielsweise bei großen Schmerzen oder sogar am Ende des Lebens steht der innnere Selbsthypnose-Ort ganz hilfreich und vor allem automatisch zur Verfügung.
Bei Krankheit und im Sport
Hochleistungssportler wie Skirennfahrer, Fußballspieler oder ein bekannter deutscher Tennisspieler versetzen sich vor wichtigen Wettkämpfen in Selbsthypnose. Um zu siegen, fahren sie ihren Parcours ab oder spielen entscheidende Passagen eines Matches in ihrer Vorstellung – so detailgenau wie möglich.
Die intensive Vorstellung eines mentalen Magenbandes führt dazu, dass Übergewichtige auf gesunde Weise zum Teil über 30 Kilo an Gewicht verlieren und nicht mehr zunehmen. Nachgewiesen durch – nicht verallgemeinerbar – Langzeitstudien und eigene Erfahrungen auch aus unserer Praxis.
Bei Stress
Der Grund vieler Erkrankungen heutzutage ist lang andauernder Stress, der sich unter anderem in Schlaflosigkeit niederschlägt. Untersuchungen zeigen: Eine halbstündige Selbsthypnose-Technik lässt unser Gehirn ähnlich gut regenerieren wie ein achtstündiger Schlaf. Schweizer Forscher registrierten 80 Prozent mehr Tiefschlafanteile nach dem Hören einer Schlafhypnose-CD: “Der Kraftbaum” ist eine hilfreiche Hypnose-CD zum Einschlafen.
Gegen Krebs
In alternativen Kliniken in den USA wird Krebskranken beigebracht, wie sie ihre weißen Blutkörperchen zur Bekämpfung von Krebszellen mit starken mentalen Bildern aktivieren. Studien weisen die Wirksamkeit solcher Maßnahmen nach. Ich selbst habe einst auf Chemotherapie verzichtet, nach erfolgter Operation eine alternative Therapie eingeleitet und mir in Selbsthypnose suggeriert, wie die Krebszellen recycelt werden.
Warum wirken Selbsthypnose-Techniken in so vielen unterschiedlichen Bereichen? Der Schlüssel zum Verständnis liegt in unserem Unterbewusstsein. Wussten Sie, dass über 98 Prozent aller Aktivität im Gehirn auf unbewusste Vorgänge zurückzuführen sind? Weniger als zwei Prozent machen unser Bewusstsein aus. Unser Bewusstsein ist im Vergleich zum Unterbewusstsein so groß wie ein Umzugskarton im Wohnzimmer, wie eine Murmel im Handball.
In Kommunikation mit diesem großen, unbewussten Teil zu treten, lernt man in einem fundierten Selbsthypnose-Seminar. Denn die (Selbst-)Hypnose legt den Zugang zu diesem Bereich. Ein Selbsthypnose-Seminar von 4 Tagen Theorie & Praxis sind ein gutes Fundament, um dann selbständig und eigenverantwortlich mit sich in Selbsthypnose für alle denkbaren Themen arbeiten zu können.